Postmortem-Vorlage zur Optimierung Ihrer Incident Response

Eine Postmortem-Vorlage ist eine strukturierte Hilfe zur Dokumentation von Incidents, zur Analyse ihrer Ursachen und zur Ableitung von Maßnahmen zur Prävention. In diesem Artikel stellen wir die Schlüsselelemente eines effektiven Postmortems vor und zeigen, wie ilert diesen Prozess optimiert und ihre Incident Response effizienter gestaltet. Zusätzlich bieten wir eine herunterladbare Postmortem-Vorlage an – ideal, wenn Sie noch keine Incident Management Plattform in Ihrem Unternehmen einsetzen.
Wichtige Erkenntnisse
- Postmortem-Vorlagen verwandeln Incidents in wertvolle Lernchancen, indem sie Schwachstellen aufdecken und künftige Reaktionen verbessern.
- Postmortems dienen sowohl der teaminternen Verbesserung als auch der transparenten Kommunikation mit Stakeholdern.
- Zentrale Bestandteile eines guten Postmortems sind Incident-Timeline, Auswirkungen, Gegenmaßnahmen und Root Cause Analysis.
- ilert automatisiert die Datenerhebung und fördert eine blameless Postmortem-Kultur, die Lernen statt Schuldzuweisung priorisiert.
Warum Postmortems im Incident Management unverzichtbar sind
Postmortems sind weit mehr als nur Dokumente – sie sind Blaupausen für kontinuierliche Verbesserung. Die strukturierte Dokumentation hilft dabei, Systemschwachstellen zu erkennen und künftige Incidents effizienter zu bewältigen. Neben der akuten Problemlösung schaffen Postmortems eine Wissensbasis für zukünftige Vorfälle.
Stellt euch die typische Incident-Situation vor: Systeme fallen aus, User sind betroffen, und die Zeit läuft. Wenn sich der Staub gelegt hat, hilft euch eine gut strukturierte Postmortem-Vorlage dabei, das Chaos zu analysieren. Schritt für Schritt zeigt sie auf, was passiert ist, warum es passiert ist und wie man solche Vorfälle künftig verhindern kann. So wird aus einem negativen Ereignis eine wertvolle Lernerfahrung.
Ein standardisierter Postmortem-Prozess stellt außerdem sicher, dass jedes Incident gründlich analysiert wird. So lassen sich Muster und wiederkehrende Probleme erkennen – ein wichtiger Hebel für proaktives Incident Management.
Wichtige Elemente einer effektiven Postmortem-Vorlage
Eine gute Postmortem-Vorlage beginnt mit einem klaren Titel und einer kurzen Einleitung, die den Incident zusammenfasst. So erhält der Leser sofort den nötigen Kontext.
Darauf folgt die Incident-Timeline – eine chronologische Darstellung der Ereignisse inklusive Zeitstempel. Diese hilft, den Ablauf und auslösende Faktoren nachzuvollziehen.
Der Abschnitt "Auswirkungen und Schadensbegrenzung" beschreibt die Auswirkungen des Incidents auf die User und dokumentiert die umgehend ergriffenen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung. Er verdeutlicht die reale Tragweite des Vorfalls und wie effektiv das Team darauf reagiert hat.
Das Herzstück jedes Postmortems sind die Ursachenanalyse und die gewonnenen Erkenntnisse. Durch die Identifikation der eigentlichen Ursache können präventive Maßnahmen eingeleitet werden. Die “Lessons Learned” zeigen, was gut funktioniert hat – und was nicht – und stärken die Lernkultur im Team.
Ein einheitliches Format erleichtert nicht nur die Analyse, sondern auch die langfristige Verbesserung des Incident Managements. Regelmäßige Aktualisierungen der Vorlage auf Basis von Feedback erhöhen ihre Wirksamkeit. Eine gute Postmortem-Vorlage ist also kein statisches Dokument, sondern ein dynamisches Tool für kontinuierliches Lernen.
Die integrierte Postmortem-Funktion von ilert
ilert nimmt euch den Aufwand der Postmortem-Erstellung ab. Die Plattform sammelt automatisch Daten aus incident-relevanten Kommunikationskanälen und Status-Updates. Das spart wertvolle Zeit und Ressourcen direkt nach einem Vorfall.
Dank Integration mit Slack und Microsoft Teams kann ilert automatisch Alerts und relevante Nachrichten aus verknüpften Channels zusammenstellen. Ihr müsst also keine Chatverläufe manuell durchforsten.
Nach Erstellung erhält das Dokument den Status „erstellt“. Es kann als Markdown oder Rohtext bearbeitet werden – ideal zur Feinabstimmung vor dem Teilen mit Stakeholdern.
Postmortems lassen sich direkt mit Incidents verknüpfen und auf entsprechenden Statusseiten veröffentlichen. So bleibt das gesamte Team auf dem gleichen Stand. ilert verschlankt den gesamten Prozess, damit ihr euch auf Ursachenanalyse und kontinuierliche Verbesserung konzentrieren könnt.
Beispiel-Incident und Postmortem-Erstellung mit ilert
Stellen wir uns das folgende Szenario vor, um Ihnen ilert in Aktion zu zeigen und die Struktur des Postmortem-Prozesses besser zu verstehen.
Szenario eines Vorfalls
Company XY ist ein Webhosting-Anbieter und nutzt einen Cloud Provider zur Auslieferung der Websites seiner Kunden. Bei einem Ausfall des Providers werden sie automatisch benachrichtigt.
Am späten Nachmittag lösen mehrere Alerts in ilert aus – einige Websites von Kunden sind nicht erreichbar. Etwa die Hälfte der Kunden ist betroffen. Der Responder eskaliert das Problem und erstellt einen Incident. Gregory setzt den Status auf „Investigating“, was sofort auf der Status Page erscheint. Nach der Identifikation der Ursache wird der Status auf „Identified“ gesetzt. Francesca übernimmt, holt Infos vom Provider ein und stellt auf „Monitoring“. Nach 1,5 Stunden wird der Incident behoben, der Status wechselt auf „Resolved“.
(Falls euch die Unterscheidung zwischen Alerts und Incidents unklar ist: Alerts sind technische Signale aus Monitoring-Tools, während Incidents tatsächliche Störungen mit Auswirkungen auf User darstellen und kommuniziert werden müssen.)





Automatisierte Postmortem-Erstellung
Nach Behebung des Vorfalls erstellt das Engineering-Team einen Postmortem-Report. ilert analysiert alle verfügbaren Daten – Alerts, Logs, Nachrichten, Status Updates – und erstellt ein klares, strukturiertes Dokument.
Alle Postmortems werden in ilert gespeichert, können aber auch als Textdatei heruntergeladen werden.
# [00000 Partial data center outage causing some websites to be down.](https://test.ilert.com/incidents/view?id=000)
Generated by Francesca Sala on 18.03.2025 17:40.
All timestamps are local to Europe/Berlin.
# Post-Mortem Document
## Incident Timeline
### March 18, 2025
- **14:26:24.109Z**: Received event from alert source indicating website thernos.com is down.
- **14:26:25.426Z**: Francesca Sala notified via email.
- **14:26:25.437Z**: Gregory George notified via email.
- **14:26:24.129Z**: Assigned to Gregory George.
- **14:27:06.664Z**: Accepted by Gregory George.
- **14:33:52.317Z**: Gregory George linked incident 'Partial data center outage causing some websites to be down' to this alert.
- **14:36:46.682Z**: Gregory George changed linked incident status to Identified.
- **14:59:00.145Z**: Gregory George added a comment regarding an email from Thernos asking for an estimate on website restoration.
- **15:00:28.502Z**: Francesca Sala added a comment indicating the provider is restarting affected regions.
- **15:09:21.785Z**: Francesca Sala changed linked incident status to Monitoring.
- **16:03:51.741Z**: Francesca Sala changed linked incident status to Resolved.
- **16:06:36.737Z**: Francesca Sala added a comment indicating the incident is resolved and the website is online again.
- **16:06:36.737Z**: Incident resolved by Francesca Sala.
### March 18, 2025 (Additional Alerts)
- **14:26:30.692Z**: Received event from alert source indicating website akisp.com is down.
- **14:26:31.884Z**: Francesca Sala notified via email.
- **14:26:31.887Z**: Gregory George notified via email.
- **14:26:30.705Z**: Assigned to Gregory George.
- **14:27:06.640Z**: Accepted by Gregory George.
- **14:33:48.699Z**: Gregory George linked incident 'Partial data center outage causing some websites to be down' to this alert.
- **14:36:46.699Z**: Gregory George changed linked incident status to Identified.
- **15:09:21.813Z**: Francesca Sala changed linked incident status to Monitoring.
- **16:03:51.770Z**: Francesca Sala changed linked incident status to Resolved.
- **16:06:36.524Z**: Francesca Sala added a comment indicating the incident is resolved and the website is online again.
- **16:06:36.524Z**: Incident resolved by Francesca Sala.
### March 18, 2025 (Additional Alerts)
- **14:26:36.713Z**: Received event from alert source indicating website kontore.com is down.
- **14:26:37.916Z**: Gregory George notified via email.
- **14:26:37.923Z**: Francesca Sala notified via email.
- **14:26:36.737Z**: Assigned to Gregory George.
- **14:27:06.602Z**: Accepted by Gregory George.
- **14:33:08.523Z**: Gregory George linked incident 'Partial data center outage causing some websites to be down' to this alert.
- **14:36:46.716Z**: Gregory George changed linked incident status to Identified.
- **15:09:21.837Z**: Francesca Sala changed linked incident status to Monitoring.
- **16:03:51.802Z**: Francesca Sala changed linked incident status to Resolved.
- **16:06:36.209Z**: Francesca Sala added a comment indicating the incident is resolved and the website is online again.
- **16:06:36.209Z**: Incident resolved by Francesca Sala.
## Impact
The incident caused a partial outage in one of our data centers, affecting the availability of several customer websites, including Thernos, Akisp, and Kontore. Approximately half of our hosted sites were down, leading to customer inquiries and potential business disruptions. The affected websites experienced degraded performance and were unreachable for a period of time, causing inconvenience to users and potentially impacting business operations for the affected customers.
## Root Cause Analysis
The root cause of the incident was identified as an issue with our data center provider. The provider experienced an outage in one of their data centers, which led to the unavailability of several hosted websites. The provider worked on resolving the issue by restarting the affected regions, which eventually restored the services.
## Action Items
1. **Monitoring Provider Status**: Francesca Sala will continue to monitor the cloud provider's status page for updates during incidents.
2. **Customer Communication**: Gregory George will draft and update the status page to keep customers informed during incidents.
3. **Incident Documentation**: Francesca Sala will create and share a post-mortem document after the incident is resolved.
This post-mortem document provides a detailed account of the incident, its impact, root cause, and the actions taken to prevent recurrence.
Verwenden Sie ilert oder laden Sie eine Postmortem-Vorlage herunter und füllen Sie sie manuell aus
Basierend auf dem oben beschriebenen Beispiel stellen wir eine Google Docs-Vorlage zur Verfügung. Falls ihr ilert noch nicht nutzt, könnt ihr damit dennoch einen strukturierten Postmortem-Prozess etablieren. Auch wenn die manuelle Erstellung mehr Zeit kostet, ist sie ein erster wichtiger Schritt für systematisches Lernen nach Incidents.
Lade eine Postmortem-Vorlage herunter.
Ein paar Worte zur “Blameless Culture”
Ein “blameless” Postmortem konzentriert sich auf gemeinsame Erkenntnisse, nicht auf Schuldzuweisungen. Das schafft ein unterstützendes Umfeld, in dem Teammitglieder offen und ehrlich reflektieren können. Statt „Wer?“ stehen Fragen wie „Was?“ und „Wie?“ im Fokus.
Solche Fragen fördern eine Growth-Mindset-Kultur und machen Verbesserungen möglich. Eine „Keine Schuldzuweisung“-Regel während des Postmortems hält den Fokus auf Prozessen – nicht auf Personen.
ilert AI hilft zusätzlich mit datengestützten, objektiven Bewertungen von Incidents – frei von persönlichen Verzerrungen. So stärkt ihr eine Lernkultur, in der Fehler als Wachstumschancen verstanden werden.

Typische Fehler bei der Postmortem-Erstellung vermeiden
Um den Wert Ihrer Postmortems zu maximieren, sollten Sie diese häufigen Fehler vermeiden – sortiert nach ihrem Einfluss auf langfristiges Lernen und operative Resilienz:
Keine Musteranalyse über mehrere Incidents hinweg
- Wenn jeder Incident isoliert betrachtet wird, bleiben wiederkehrende Probleme oft unentdeckt.
- Überprüft regelmäßig mehrere Postmortems, um Muster, systemische Schwächen oder Prozesslücken zu erkennen.
- Nutzt diese Erkenntnisse für übergreifende Verbesserungen und um ähnliche Incidents in Zukunft zu vermeiden.
Fehlende Nachverfolgung von Maßnahmen
- Erkenntnisse sind wertlos ohne Umsetzung. Wenn Postmortem-Maßnahmen nicht abgeschlossen werden, werden sich Vorfälle wahrscheinlich wiederholen.
- Weist jeder Maßnahme Verantwortliche und Fälligkeiten zu und verfolgt den Fortschritt konsequent.
Verwendung einer generischen Vorlage
- Eine Postmortem-Vorlage nach dem Motto „one-size-fits-all“ lässt oft wichtige, incidentspezifische Details aus.
- Passen Sie Ihre Vorlagen an und stellen Sie sicher, dass alle relevanten Informationen enthalten sind – z. B. Zeitachse, Auswirkungen, beitragende Faktoren und Schritte zur Behebung.
Keine “blameless” Kultur
- Wenn sich Menschen beschuldigt fühlen, teilen sie ihre Erkenntnisse weniger offen.
- Fördert eine Kultur der psychologischen Sicherheit und des Lernens – nicht der Schuldzuweisung.
Unklare oder unkonkrete Rückmeldungen
- Feedback ohne Klarheit oder Handlungsbezug führt selten zu echten Verbesserungen.
- Ermutigt zu spezifischem, konstruktivem Feedback, das auf konkrete Verbesserungen hinweist.
Schlechte Kommunikation mit Stakeholdern
- Wenn Postmortems nicht mit relevanten Stakeholdern geteilt werden, geht wertvolles organisationales Lernen verloren.
- Teilen Sie Ihre Erkenntnisse proaktiv mit den betroffenen Teams, der Führungsebene und anderen relevanten Beteiligten, um alle auf dem gleichen Stand zu halten.
Fazit
Postmortem-Vorlagen sind unverzichtbar, um aus Incidents zu lernen. Sie helfen Teams, Schwachstellen im System aufzudecken, Reaktionsstrategien zu verbessern und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu etablieren.
Mit den integrierten Features und der AI-Unterstützung von ilert wird der Postmortem-Prozess deutlich effizienter. Ein strukturierter, blameless Ansatz hilft euch dabei, Incidents als Chancen für Wachstum und nachhaltige Verbesserung zu nutzen.
FAQ
Wofür ist ilert AI bei der Postmortem-Erstellung nützlich?
Sie beschleunigt den letzten Schritt der Incident Response und erlaubt euch, euch aufs Wesentliche zu konzentrieren – die Analyse statt Papierkram.
Was passiert, nachdem ein Incident den Status „Resolved“ erreicht?
Alle relevanten Infos werden gesammelt und dokumentiert, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind. ilert-Nutzer:innen überspringen den manuellen Teil und widmen sich direkt den Diskussionen und Aktions-Items.
Welche Informationen berücksichtigt ilert AI bei der Postmortem-Erstellung?
ilert AI berücksichtigt Incident-Kontext wie Verlauf, Slack/Microsoft Teams-Nachrichten, Abonnenten, betroffene Services, involvierte User und alle zugehörigen Alerts.
Wie können relevante Nachrichten aus Chat-Tools ins Postmortem übernommen werden?
Durch Verknüpfung Ihrer Slack- oder Microsoft Teams-Channels – der ilert Bot scannt sie automatisch. Alternativ könnt ihr Nachrichten manuell einfügen oder kopieren.
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