Eine Incident-Response-Plattform hilft Unternehmen dabei, IT-Störungen schnell und effizient zu behandeln, zu verfolgen und zu lösen. Mit der richtigen Plattform können IT-Teams Ausfallzeiten minimieren, die Auswirkungen von Störungen verringern und insgesamt ihre Reaktionszeiten verbessern.
In diesem Artikel stellen wir die fünf besten Incident-Response-Plattformen für 2025 vor – und helfen Ihnen dabei, die passende Lösung für Ihre Anforderungen zu finden.
Diese Liste ist nicht 100 % objektiv – schließlich bieten wir selbst eine vollständige End-to-End-Plattform für Incident-Management an. Dennoch haben wir uns bemüht, die Bewertung so fair wie möglich zu gestalten. Alle aufgeführten Plattformen sind bewährt, robust und in der Lage, sämtliche operativen Anforderungen zu erfüllen. Wir zeigen außerdem Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf, um Ihnen die Orientierung zu erleichtern – selbst wenn Sie sich dann doch nicht für uns entscheiden.
Die wichtigsten Punkte Die Wahl des richtigen Incident-Management-Tools ist entscheidend für eine effektive Reaktion auf IT-Störungen – insbesondere für Unternehmen, die sich mit EU-Regularien und jüngsten Veränderungen wie dem EOL von OpsGenie auseinandersetzen müssen. Zu den wichtigsten Funktionen gehören Multi-Channel-Alarmierung, automatisierte Workflows, anpassbare Eskalationsrichtlinien und leistungsstarke Integrationen in bestehende Systeme. Die führenden Plattformen bieten fortschrittliche Funktionen, die auf unterschiedliche organisatorische Anforderungen zugeschnitten sind. Sie unterscheiden sich jedoch stark in Bezug auf Kosten und Eignung für verschiedene Teamgrößen. Zentrale Funktionen führender Incident-Response-Plattformen Bei der Bewertung von Plattformen im Jahr 2025 stechen einige Kernfunktionen besonders hervor.
Beginnen wir mit der Alarmierung : Eine moderne Plattform muss Multi-Channel-Alerting unterstützen – also Sprachanrufe, SMS, Push-Nachrichten, E-Mail sowie Chat-Tools wie Slack oder Microsoft Teams – und eine vollständig interaktive Nutzererfahrung bieten, ohne dass sich Nutzer einloggen oder die App wechseln müssen .
Die Reaktionszeit ist entscheidend – und je reibungsloser der erste Schritt verläuft, desto eher lässt sich ein größerer Ausfall vermeiden. Fortgeschrittene Funktionen wie Deduplizierung von Alarmierungen, intelligente Gruppierung, Vermeidung von Alarmflut durch Filterregeln und wiederverwendbare Templates helfen dabei, Überlastung und Abstumpfung (Alert Fatigue) zu reduzieren, indem nur relevante und priorisierte Meldungen durchkommen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verwaltung von Dienstbereitschaften . Plattformen sollten automatisierte Dienstpläne mit Unterstützung für Rotationen, Ausnahmen und Übergaben bieten – sowie vollständig anpassbare Eskalationsrichtlinien. So wird sichergestellt, dass die richtige Person je nach Priorität, Tageszeit oder anderen Bedingungen informiert wird. Die Benutzeroberfläche sollte für alle Teammitglieder einfach zu bedienen sein.
Integrationsfähigkeit ist entscheidend, um den Incident-Response-Prozess nahtlos in das vorhandene Tool-Set einzubetten. Führende Plattformen bieten native Integrationen mit Monitoring- und Observability-Tools (z. B. Prometheus, Datadog, PRTG), Log-Aggregatoren (z. B. Loki), ITSM-Tools (z. B. ServiceNow, Jira Service Management) und CI/CD-Systemen (z. B. GitHub, GitLab).
Auch Statusseiten sind ein wertvolles Feature: Sie ermöglichen bei Störungen eine transparente Kommunikation mit Nutzern und Beteiligten, reduzieren die Anzahl an Supportanfragen und stärken das Vertrauen der Nutzer in das Unternehmen.
Nicht zuletzt ist die Nachbearbeitung von Störungen ein Muss. Plattformen sollten die Erstellung von Postmortems automatisieren – durch die Erfassung von Timelines, Chatverläufen, Alarmierungen und der Schritte, die zur Lösung der Störung unternommen wurden. Das reduziert nicht nur administrativen Aufwand, sondern ermöglicht auch eine effektive Ursachenanalyse und eine kontinuierliche Verbesserung der Performance.
Kurz gesagt: Eine moderne Incident-Management-Plattform sollte als zentrales Steuerungselement fungieren – perfekt in das Tool-Set integriert, nach Möglichkeit automatisiert und als Hilfsmittel dafür, dass die Beteiligten sich auf die wichtigsten Entscheidungen konzentrieren können.
ilert: die All-in-One-Lösung für Incident-Management aus Europa ilert ist eine moderne, in Europa entwickelte Plattform für Incident-Management, die End-to-End-Workflows bietet – mit leistungsstarken Alarmierungstools, Planung von Dienstbereitschaften, Automatisierung und Statuskommunikation in einer einzigen Lösung.
Mit einer 100 % interaktiven Multi-Channel-Alarmierung (SMS, Anruf, Push, E-Mail, Slack, MS Teams), ermöglicht ilert eine schnelle Reaktion und ein nahtloses On-Call-Erlebnis.
Die intelligente Behandlung von Alarmierungen beinhaltet KI-gestützte Deduplizierung, Gruppierung, dynamisches Routing, flexible Templates und über 100 Integrationen mit Tools wie Prometheus , Zabbix , Grafana , Datadog und AWS CloudWatch . Die intuitive Bereitschaftsplanung unterstützt Rotationen, Ausnahmen und Eskalationsrichtlinien – alles konfigurierbar per Web-UI oder Mobile App.
Das erweiterte Call-Routing von ilert fungiert als smarte Hotline mit mehrsprachigem IVR, KI-Sprachagent, PIN-Schutz, Blocklist-Handling und Voicemail-Fallback – ideal für Operations-Teams und MSPs.
Integrierte Statusseiten (öffentlich, privat oder zielgruppenspezifisch) ermöglichen eine transparente Echtzeitkommunikation bei Störungen und entlasten den Support. Im Gegensatz zu Standalone-Lösungen sind sie nativ integriert – für maximale Automatisierung und Konsistenz.
Als deutsches Unternehmen ist ilert DSGVO-konform und bietet EU-Datenresidenz – eine sichere Wahl für datenschutzsensible Organisationen. Besonders nach dem EOL von Opsgenie ist ilert eine moderne, agile und kundennahe Alternative zu PagerDuty und Opsgenie.
Zu den Kunden gehören u. a. IKEA, Lufthansa Systems, Adesso und NTT Data.
ilert unterstützt vielfältige Anwendungsfälle – von DevOps und SecOps bis hin zu Industrieanwendungen – und punktet vor allem bei MSPs und IT-Dienstleistern mit Funktionen wie Multi-Tenant-Support, benutzerdefiniertem Routing und SLA-zentriertem Design.
PagerDuty: Der Veteran im Incident-Management PagerDuty gilt seit Langem als Pionier im Bereich Incident-Management. Seit der Gründung im Jahr 2009 hat sich die Plattform zu einer umfassenden Lösung entwickelt – primär für DevOps- und SRE-Teams in großen, komplexen Umgebungen. Sie bietet einen ausgereiften Funktionsumfang, darunter Multi-Channel-Alarmierung, Planung von Bereitschaftsdiensten, Eskalationsrichtlinien und Echtzeit-Tracking von Störungen.
Eine der großen Stärken von PagerDuty ist das umfangreiche Integrations-Ökosystem: die Lösung unterstützt eine große Anzahl Tools wie Datadog, New Relic, AWS CloudWatch, Splunk und viele mehr. Zudem nutzt PagerDuty Event Intelligence: Mit Hilfe von Machine Learning werden irrelevante Alarmierungen unterdrückt, zusammengehörige Ereignisse korreliert und Störungen priorisiert – was Teams hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Für große Unternehmen bietet PagerDuty zusätzliche Features wie Runbook Automation, Service Graphs und Business Impact Metrics, um Abhängigkeiten zu verwalten, Auswirkungen besser einzuschätzen und technische Vorgänge mit geschäftlichen Zielen abzugleichen.
Allerdings hat dieser große Funktionsumfang auch seinen Preis: Viele Teams – insbesondere in mittelgroßen Unternehmen oder mit einfacheren Anforderungen – empfinden PagerDuty als überladen und komplex, mit einer steilen Lernkurve und einem Preismodell, das bei wachsendem Team schnell teuer wird.
Kurz: PagerDuty ist und bleibt eine leistungsfähige und bewährte Plattform – besonders für große Unternehmen mit hohem Automatisierungs- und Integrationsbedarf. Doch für Teams, die eine agilere, kosteneffizientere und datenschutzkonforme Lösung suchen – vor allem in Europa – gibt es inzwischen moderne Alternativen, die besser zu aktuellen Anforderungen passen.
PagerDuty-Alternative gesucht? Schauen Sie sich den Vergleich zwischen PagerDuty und ilert an .
xMatters: Fortschrittliche Workflow-Automatisierung xMatters ist ein etablierter Anbieter im Bereich Incident-Management mit einem starken Fokus auf Workflow-Automatisierung und ereignisgesteuerte Orchestrierung. Die Plattform richtet sich an DevOps-, ITOps - und Business-Continuity-Teams und ermöglicht es, individuelle Workflows zu erstellen, die Monitoring-Systeme, Benachrichtigungskanäle, Ticketing-Tools und mehr miteinander verbinden – alles über eine Low-Code-Oberfläche.
Zu den Incident-Response-Funktionen von xMatters gehören Multi-Channel-Alarmierung, Bereitschaftsplanung, Eskalationen und automatisierte Reaktionen. Das Besondere an xMatters ist die Möglichkeit, Workflows zu definieren, die bei bestimmten Bedingungen automatisch ausgelöst werden.
Allerdings kann xMatters den Eindruck vermitteln, dass es sich mehr auf die Prozessautomatisierung als auf die praktische, anwenderfreundliche Behebung von Störungen konzentriert.
IT-Teams, die eine intuitive UI und eine enge Verzahnung mit modernen DevOps-Prozessen suchen, könnten es als weniger direkt empfinden als alternative Lösungen wie ilert oder PagerDuty. Auch die Benutzeroberfläche und die Einrichtung gelten als komplex – insbesondere für kleinere Teams ohne dedizierte Experten für das Setup von Tools.
Für Unternehmen mit starkem Fokus auf ITSM und Prozessautomatisierung ist xMatters dennoch eine leistungsstarke und individuell anpassbare Lösung – für reine Incident-Response jedoch manchmal überdimensioniert.
Grafana IRM: Integriertes Incident-Management für das Grafana-Ökosystem Grafana IRM (Incident Response & Management) ist die neue integrierte Lösung von Grafana Labs, die Grafana OnCall und Grafana Incident zu einer einzigen cloudbasierten Plattform vereint. Sie wurde speziell für IT-Teams entwickelt, die bereits auf Grafana Cloud für Observability setzen. Die Plattform deckt den gesamten Lebenszyklus einer Störung ab – von der Erkennung bis zur Behebung.
Ein wesentlicher Vorteil liegt in der nahtlosen Integration mit Tools wie Loki, Tempo und Prometheus. IT-Teams können Störungen direkt über ihre Dashboards erstellen, verfolgen und beheben – ohne zwischen Tools wechseln zu müssen. Die Plattform bietet integrierte Dienstplan-Verwaltung, Eskalationen, Incident-Tracking und anpassbare Workflows zur Steuerung von Benachrichtigungen, Eskalationen und Postmortems. Alle Beteiligten werden dabei stets über native Benachrichtigungen informiert.
Für Teams, die bereits mit Grafana Cloud arbeiten, bietet IRM Komfort und Geschwindigkeit. Es reduziert die Anzahl der Tools, verringert die Komplexität der Einbindung und sorgt dafür, dass die Reaktion auf Störungen eng mit der Überwachung und Protokollierung verknüpft bleibt. Der Einstieg ist unkompliziert, das Setup schnell erledigt – ideal für schlanke Incident-Prozesse.
Allerdings ist die Plattform stark an die Grafana Cloud gebunden. Wer hybride oder nicht-Grafana-Stacks nutzt, stößt schnell an Grenzen. Auch fortgeschrittene Features wie KI-gestützte Deduplizierung, Sprach-Routing oder Mandantenfähigkeit fehlen – Funktionen, die dedizierte Plattformen wie ilert oder PagerDuty besser abdecken.
Grafana IRM ist der offizielle Nachfolger von Grafana OnCall, das sich seit März 2025 im Wartungsmodus befindet .
Kurzum: Eine starke Lösung für Grafana-Nutzer – aber eher Ergänzung als Ersatz für komplexe oder heterogene Umgebungen.
OpsGenie: Die Lösung für Nutzer von Jira-Service-Management Opsgenie war lange Zeit eine beliebte Lösung für Alarmierung und Dienstbereitschaft – insbesondere im Atlassian-Kontext. Mit einer übersichtlichen Benutzeroberfläche, zuverlässiger Alarmierungs-Logik und enger Integration mit Jira und Confluence war Opsgenie ideal für viele DevOps- und IT-Teams, die bereits Atlassian-Produkte nutzen.
Die Plattform bot klassische Funktionen wie On-Call-Planung, Multi-Channel-Alarmierung, Eskalationen und Integrationen mit Monitoring-Tools wie Datadog und Prometheus. Durch anpassbare Alarmierungen und Störungs-Timelines ließ sich der gesamte Incident-Response-Prozess gut nachvollziehen – inklusive Slack-Unterstützung für Team-Kommunikation.
Allerdings wird Opsgenie eingestellt und vollständig in Jira Service Management (JSM) überführt . Dieser Schritt bringt Herausforderungen für Teams mit sich, die Opsgenie bisher als schlanke, eigenständige Lösung genutzt haben. Die enge Verzahnung mit JSM erhöht die Komplexität und passt nicht zu allen agilen DevOps-Workflows.
Daher suchen viele Unternehmen nach gleich zuverlässigen Alternativen – aber mit besserem Support, einer klaren Roadmap und höherer Flexibilität. Plattformen wie ilert bieten nicht nur einfache Migrationspfade , sondern auch DSGVO-Konformität, bessere Automatisierung und modernere On-Call-Funktionen.
Für Unternehmen, die ohnehin auf JSM setzen, bleibt Opsgenie (bzw. sein Nachfolger) dennoch eine sinnvolle Option – allerdings zunehmend als Bestandteil einer größeren ITSM-Suite.
Fazit Die Wahl der richtigen Incident-Response-Plattform ist entscheidend für eine zuverlässige Leistung und schnelle Reaktion bei Störungen. Jede der in diesem Beitrag vorgestellten Plattformen hat ihre individuellen Stärken – passend für unterschiedliche Teamgrößen, Branchen und Anforderungen.
Ob Sie nun eine hochintegrierte Enterprise-Lösung suchen oder eine agile, datenschutzfreundliche Alternative – mit der richtigen Plattform stellen Sie die Weichen für ein effizientes und modernes Incident-Management.